====== Vorgaben für die Softwareentwicklung ======
===== Codierung und Programmierung =====
==== Generelles ====
* Es empfiehlt sich für alle definierten und deklarierten Namen die Englische Sprache zu verwenden. Für Variablen, Funktionen und Kommentare darf die Deutsche Sprache genutzt werden.
* Eine detailliertere Liste ist im [[https://www.ipa.go.jp/files/000040508.pdf|Embedded System development Coding Reference Guide]] zu finden.
* Neben der Struktur beim Programmieren zählt auch eine interessante und schöne Umsetzung für den Nutzer in die Bewertung.
==== Kommentare ====
* Stellen Sie Ihrem Programm einen beschreibenden Kommentar voran.
* Dieser sollte in der Form sein, wie die Beschreibung in den Übungsprogrammen.
* Beschreiben Sie darin, ob
* weitere c- oder h-files eingebunden müssen
* Jumper gesetzt / geöffnet werden müssen
* spezielle Hardware genutzt werden muss
++++Beschreibung|
/* ============================================================================
mein Programm: Programmbeispiel für mich
============= =========================================================
Dateiname: MEXLE_MeinProgramm.c
Autoren: Max Integer (Hochschule Heilbronn)
Version: 0.5 vom 29.02.2019
Hardware: z.B. MiniMEXLE Ver. 3.0 (oder angepasste Version 2.0) oder MEXLE2020
AVR-USB-PROGI Ver. 2.0
Software: Microchip Studio Ver. 7.0.1417
Funktion: Diese Programm sol eine einfaches Beispiel der Ein- und Ausgabe am MiniMEXLE sein.
Es wird ein einfacher Zähler hoch- oder heruntergezählt
Displayanzeige: Start (fuer 2s): Betrieb:
+----------------+ +----------------+
| Mein Programm | |Counter 0 |
| Zaehler | | Up Down |
+----------------+ +----------------+
Tastenfunktion: S2: Up (zaehlt Counter aufwaerts. Überlauf bei 255)
S3: Down (zaehlt Counter abwaerts. Unterlauf bei 0)
Jumperstellung: keine Auswirkung
Fuses im uC: CKDIV8: Aus (keine generelle Vorteilung des Takts)
Header-Files: lcd_lib_de.h (Library zur Ansteuerung LCD-Display Ver. 1.2)
Module: 1) get_switch_state: Schalter einlesen
2) set_display_values: Werte ausgeben
1) get_switch_state: ...
3) set_display_values: ...
=============================================================================*/
++++
* Es empfiehlt sich die Code-Kommentierung zeilenweise durchzuführen. Schreiben Sie dabei nicht, was im Code bereits steht, sondern was Sie mit dem Code bezwecken.
++++Beispiel für Code-Kommentierung|
|**SCHLECHT**|
if(i==0) output=0; // wenn i = 1, output=0
|
|**GUT**|
if(i==0) output=0; // nur für erstes Element wird der Output zurückgesetzt
|
++++
* Während der Entwicklungsphase kann es sich anbieten Code testweise auszukommentieren. Für die finale Version sollten die Kommentare aber "sauber" sein.
* Falls es alternative Werte gibt, welche optional sinnvoll sind, können diese und deren Konsequenzen in ein Kommentar gepackt werden.
++++Beispiel für auskommentierten Code|
|**SCHLECHT**|
...
if (i==1) output("eins"); // ToBeChanged: noch an Zähler anpassen
// if (i==3) output("null");
// if (i==4) montagA();
// if (i==5) ??;
...
|
|**GUT**|
...
if (i==STARTWERT) LCDoutput(startAusgabe); // nur bei i=1 erfolgt eine Ausgabe
// bei den anderen Werten erübrigt sich die
// Ausgabe, weil i <=1
...
|
++++
==== Makros ====
* Nutzen Sie für die Manipulation von Bits die vorgegebenen Makros.
* Beim Erstellen von eigenen Makros sollte auf Querwirkungen geachtet werden, da ein Makro eine Codeersetzung vor dem Compiler durchführt.
++++Beispiel für die vordefinierten Makros|
|**SCHLECHT**|
#define TWICE(x) 2*x // Port-Bit Setzen
void main()
{
...
PORTD = PORTD & 64;
alterWert = 4;
neuerWert = TWICE(alterWert+2); // durch das Makro wird der Code nur ersetzt
// es ergibt sich also neuerWert = 2*alterWert+2
// der Compiler wertet dieses über Punkt vor Strich aus
// es ergibt sich also 2*4+2=10 und nicht 2*(4+2)=12
...
}
|
|**GUT**|
// Makros
#define SET_BIT(PORT, BIT) ((PORT) |= (1 <<(BIT))) // Port-Bit Setzen
#define CLR_BIT(PORT, BIT) ((PORT) &= ~(1 <<(BIT))) // Port-Bit Loeschen
#define TGL_BIT(PORT, BIT) ((PORT) ^= (1 <<(BIT))) // Port-Bit Toggeln
void main()
{
...
CLR_BIT(PORTD, ENABLE);
alterWert = 4;
neuerWert = 2*(alterWert+2);
...
}
|
++++
==== Konstanten ====
* Konstanten per ''#define'' sollten z.B. für die feste Größe von Arrays verwendet werden. Sie können (bzw. werden) auch für hardwarenahe Werte, wie Portnummern, genutzt werden.
* Auch Werte in ''enum'' sind Konstanten. Für Konstanten mit ähnlichem Hintergrund (z.B. Tage, s.u.) sollten ''enum'' genutzt werden. Damit können Variablen auch als ''enum''-Typ definiert werden, was den Code leserlicher macht.
* Bei Defines wird keine Typisierung überwacht. Ist dies notwendig empfiehlt es sich ''const'' Variablen zu nutzen.
* Konstanten per ''#define'' oder ''enum'' sind komplett in **Großbuchstaben** zu schreiben, um diese von Variablen zu unterscheiden.
* Falls Sie aus mehreren Wörtern zusammengefügt sind, sollten Sie **mit Unterstrich** getrennt werden.
enum tage {MONTAG, DIENSTAG, MITTWOCH, DONNERSTAG, FREITAG, SAMSTAG, SONNTAG};
for (enum tage aktuellerTag = MONTAG; aktuellerTag <= SONNTAG; aktuellerTag++)
{...};
++++Beispiel für Konstanten|
{{tablelayout?tableSort=1&tableSearch=1}}
|**SCHLECHT**|
// Konstanten
#define CONST1 1.414 // Korrekturwert
#define PORT1 4 // Erster Port
#define gameIntro 0 // Spiel Zustand: aktuell wird das Intro gezeigt
#define gameStarted 1 // Spiel Zustand: aktuell ist das Spiel gestartet
#define gamePaused 2 // Spiel Zustand: aktuell ist das Spiel pausiert
#define gameEnded 3 // Spiel Zustand: aktuell ist das Spiel zu Ende. Highscore etc wird angezeigt
...
int ZeichenAufLCD[2][16]=0;
...
|
|**GUT**|
// Konstanten
#define SQRT_OF_2 1.414 // Wurzel aus 2
#define FIRST_PORT 4 // Erster Port für die Eingabe
#define XMAX_LCD 2 // Anzahl der Zeilen
#define YMAX_LCD 16 // Anzahl der Spalten
enum gameStates{
GAMESTATE_INTRO,
GAMESTATE_STARTED,
GAMESTATE_PAUSED,
GAMESTATE_ENDED};
...
int ZeichenAufLCD[XMAX_LCD][YMAX_LCD]=0;
...
|
++++
==== Variablen - leserlich, initialisiert und separat ====
* Wenn sich Werte im Programm zur Laufzeit ändern, so sollten diese als Variable angelegt werden.
* Nutzen Sie soweit es geht const Variablen für alle Werte im Programm, welche zur Laufzeit nicht mehr geändert werden. **Wichtig:** Das gilt z.B. für Grenzen von Schleifen ( for(int i=0; i**SCHLECHT**|
// Variablen
int spieler = 2; // unklar, ob Konstante
int gem_Lae_1; // unklar, ob es ein Vorzeichen besitzt;
// unklar, ob es nur 8bit sein sollten
// unklar, welche Länge gemeint ist
char gem_Lae_2; // unklar, ob es ein Vorzeichen besitzt;
// unklar, welche Länge gemeint ist
char wasKopie2; // unklar,Was was ist
|
|**GUT**|
// Variablen
const uint8_t maxAnzSpieler = 2; // Maximale Anzahl der Spieler
uint16_t gemesseneLaenge = 0; // gemessene Länge in Meter
uint8_t gemesseneBreite = 0; // gemessene Breite in Meter
bool zeichenAusgabe = 1; // Wahrheitswert zur Anzeige, ob
// ein Zeichen ausgegeben werden darf
|
++++
==== Anweisungsblöcke und Funktionen ====
* Teilen Sie Ihr Projekt in sinnvolle Unterstrukturen. Diese sind meist Funktionen. Die Unterstrukturen sollten nicht zu groß werden, um die Übersichtlichkeit zu bewahren.
* Bei größeren Programmen ist auch die Aufteilung in mehrere Dateien sinnvoll, also z.b. ''main.c'', ''LED.c'', ''motorDriver.c''. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass globalen Variablen und Konstanten jeweils nur im Kontext der einzelnen Dateien genutzt werden und, dass header-Dateien angelegt werden. Das ermöglicht ein separates Testen der unterschiedlichen Dateien (z.B. mit einer Datei testLED.c, welche LED.h include't).
* Nutzen Sie den Zeileneinschub den Microchip Studio automatisch anbietet.
* Für die Benennung von Funktionen bietet sich - wie bei Variablen - camelCase an. Zum leichteren Verständnis sollten die Funktionsnamen aus Objekt(e) und Verb zusammengesetzt werden (z.B. ''bool isI2cMessageNotSent()'' oder void ''sentI2cMessage()''). \\ Damit wird der Code besser lesbar, Z.B. ''if (isI2cMessageNotSent()) sentI2cMessage()''
* Vermeiden Sie zu viele Leerzeilen.
* Stellen Sie auch jeder Funktion eine kurze Beschreibung voran. Aus dieser sollte hervorgehen, was Sinn und Zweck der Funktion ist.
++++Beispiel für Anweisungsblöcke|
|**SCHLECHT**|
uint8_t unter2_neu(uint8_t Was)
{
int a;
for(a=10;a<20;a++)
{
if(arr[a]==Was)
{
return a;
};
};
return 0;
}
|
|**GUT**|
uint8_t schluesselPositionFinden(uint8_t schluessel)
/* Das Array schluesselArray wird nach dem übergebenen Schlüssel durchsucht.
Wird der Schlüssel gefunden, so wird die Position zurückgegeben.
Wird der Schlüssel nicht gefunden, so wird 0 zurückgegeben.
*/
{
for( uint8_t aktuelleSchluesselPosition=ERSTE_SCHLUESSEL_POSITION; a<=LETZTE_SCHLUESSEL_POSITION; aktuelleSchluesselPosition++)
{ // durchlaufe alle Schlüsselpositionen
if(schluesselArray[aktuelleSchluesselPosition]==schluessel) return aktuelleSchluesselPosition;
// falls Schlüssel gefunden,
}; // gib die erste Position zurück
return 0;
}
In diesem Beispiel wäre der Funktionsname ''SchluesselPosition'' statt ''schluesselPositionFinden'' auch geeignet gewesen. \\ Weiterhin bietet es sich an hier auch einen Zeiger auf das Array und die Werte für erste und letzte Position als Parameter der Funktion zu übergeben, um diese flexibler anwenden zu können. |
++++
==== Arrays, Schleifen und Abfragen ====
* Es ist sinnvoll Deklaration und Definition der Schleifenvariable direkt in den if-Befehl zu packen. Also: ''for(uint8_t i=0; i**SCHLECHT**|
#define MAX 10
uint8_t array[MAX];
...
for(unit8_t a = 0 ; a<=MAX ; a++)
{ // durchlaufe alle Schlüsselpositionen
array[a*2] = array[a*2-1];
};
|
|**GUT**|
#define MAX 10
uint8_t array[MAX];
...
for(unit8_t a = 1 ; a<=MAX/2 ; a++)
{ // durchlaufe alle notwendigen Schlüsselpositionen
array[a*2] = array[a*2-1];
};
|
++++
==== Programmoptimierung - kurz und übersichtlich ====
* Ziel ist ein leicht lesbarer und wartbarer Code. Halten Sie deswegen alle Funktionen schlank - auch void main(). Als Faustformel wären 100 Zeilen für eine Funktion zu groß, 20…50 Zeilen gut.
* Versuchen Sie sinnvolle Unterfunktionen zu programmieren. Trennen Sie Eingabe, Verarbeitung und Ausgabe.
* Überlegen Sie sich immer wenn Sie im Code Copy-Paste nutzen, warum dies nicht als Unterfunktion lösbar ist.
++++Beispiel für ähnliche Zeilen|
|**SCHLECHT**|
...
temp = hunderter;
lcd_goto(1,0);
lcd_putc(0x30 + temp%10);
temp = zehner;
lcd_goto(1,1);
lcd_putc(0x30 + temp%10);
temp = einser;
lcd_goto(1,2);
lcd_putc(0x30 + temp%10);
...
|
|**GUT**|
#define ASCII_ZERO 0x30
#define MOD_TEN 10
#define DISP_LINE1 1
#define DISP_POS0 0
#define DISP_POS1 1
#define DISP_POS2 2
...
void printDecimalDigit(int x, int y, int DigitToBePrint)
{
lcd_goto(x,y);
lcd_putc(ASCII_ZERO + DigitToBePrint%MOD_TEN );
};
...
printDecimalDigit(DISP_LINE1, DISP_POS0, hunderter);
printDecimalDigit(DISP_LINE1, DISP_POS1, zehner);
printDecimalDigit(DISP_LINE1, DISP_POS2, einer);
...
|
++++
* Prüfen Sie, ob aufeinanderfolgende, ähnliche if-Anweisungen sich nicht direkt über Arrays lösen lassen (Beispiel Verzweigungen 1). Wählen Sie bei Verzweigungen statt vielen if-Anweisungen mit ähnlichen Bedingungen Switch-Case-Anweisungen (Beispiel Verzweigungen 2). Falls diese nicht möglich sind, eine For-Schleife und Arrays (Beispiel Verzweigungen 3).
* Auch Switch case kann auch durch verschiedene Vereinfachungen noch verbessert werden.
++++Beispiel für Verzweigungen 1 - Umwandlung in Array |
|**SCHLECHT**|
...
if (i==0) output("null"); // wenn 0 dann null
if (i==1) output("eins"); // wenn 1 dann eins
if (i==2) output("zwei"); // wenn 2 dann zwei
if (i==3) output("drei"); // wenn 3 dann drei
if (i==4) output("vier"); // wenn 4 dann vier
if (i==5) output("fünf"); // wenn 5 dann fünf
...
|
|**GUT**|
#define MAX_ANZ_AUSGABE 6
#define MAX_ZEICHEN_AUSGABE 4
...
char AusgabeZahl[MAX_ANZ_AUSGABE][MAX_ZEICHEN_AUSGABE] = {
"null",
"eins",
"zwei",
"drei",
"vier",
"fünf"
};
...
outputToLCD(AusgabeZahl[i]);
...
|
++++++++Beispiel für Verzweigungen 2 - Umwandlung in Switch-Case|
|**SCHLECHT**|
...
if (i==0) doZero(); // wenn 0 dann null
if (i==1) doOne(); // wenn 1 dann eins
if (i==2) doTwo(); // wenn 2 dann zwei
if (i==3) doThree(); // wenn 3 dann drei
if (i==4) doFour(); // wenn 4 dann vier
if (i==5) doFive(); // wenn 5 dann fünf
...
|
|**GUT**|
...
switch(i) {
case 1: doOne(); break; // könnte alternativ auch
case 2: doTwo(); break; // über Pointer auf Funktionen
case 3: doThree(); break; // wie Beispiel 3 gelöst
case 4: doFour(); break; // werden
case 5: doFive(); break;
default: break;
};
...
|
++++++++Beispiel für Verzweigungen 3 - Optimierung von Switch-Case|
|**OPTIMIERBAR**|
...
switch(i) {
case 1: doOne(); break; // - die ersten beiden Cases
case 2: doOne(); break; // haben die gleichen Konsequenzen
case 3: doThree();doFour();doFive(); break; // - hier werden - je nach Zahl -
case 4: doFour();doFive(); break; // nach und nach aufeinanderfolgende
case 5: doFive(); break; // Funktionen aufgerufen
case 6: doOne(); break; // - hier haben mehrere Cases
case 7: doOne(); break; // haben die gleichen Konsequenzen
case 8: doOne(); break; //
case 9: doOne(); break; //
default: break;
};
...
|
|**BESSER**|
...
switch(i) {
case 1:
case 2: // Einzelne Zahlen können mit case's untereinander ...
case 6 ... 9: doOne(); break; // ... und Gruppen mit '...' kombiniert werden
case 3: doThree(); // Ohne Break werden alle folgenden Befehle bis zum nächsten Break ausgeführt
case 4: doFour();
case 5: doFive();
default: break;
};
...
|
++++++++Beispiel für Verzweigungen 4 - Umwandlung in For-Next|
|**SCHLECHT**|
...
if (( 0 |
|**GUT**|
...
uint8_t maxSteps = 6;
uint8_t Grenze[maxSteps+1] = { 0, 7,12,20,22,60,85};
uint8_t jSummand[maxSteps] = { 2, 5, 3,10, 7, 1};
for(uint8_t steps; steps |
++++
* Falls Sie if-Ausdrücke nutzen, für welche vorherige Fälle nicht gelten, so überprüfen Sie folgende Punkte. Wenn die if-Ausdrücke ausschließlich gegenseitig ausschließende Bedingungen beinhalten, so nutzen Sie "else if" (Beispiel Verzweigungen 4). Falls unabhängig von den Bedingungen Anfangs- oder Endanweisungen immer ausgeführt werden, so sollten diese nicht im if-Ausdruck stehen (Beispiel Verzweigungen 5).
++++Beispiel für Verzweigungen 4 - Verwenden von Else if|
|**SCHLECHT**|
...
if (( 0 |
|**GUT**|
...
if (( 0 |
++++++++Beispiel für Verzweigungen 5 - Reduzieren der Anweisungen|
|**SCHLECHT**|
...
if (i<=7) {
j=j+2;
DoOne();
}
else if (( 7 |
|**GUT**| \\ noch leserlich: \\
...
if ( i <= 7 ) {
j = j + 2;
}
else if (( 7 < i ) && ( i <= 12)) {
j = j + 5;
DoZero();
}
else if ( 12 < i){
j = j + 3;
DoZero();
};
DoOne();
...
auch möglich, aber etwas schwerer leserlich:
...
if ( i <= 7) j = j + 2;
else{if (( 7 < i) && (i <= 12)) j = j + 5;
else if (12 < i) j = j + 3;
DoZero();
};
DoOne();
...
|
++++
* Nutzen Sie im main() immer eine Endlosschleife, um an den Anfang zurückzukehren. Bitte verwenden Sie dazu nicht den Aufruf von main() in main()! Der Mikrocontroller legt dabei jedesmal neu Rücksprungadresse und Variablenzustände im Speicher ab und füllt diesen so auf. Korrekt wäre die Verwendung einer Endlosschleife.
* Verwenden Sie nie den Goto-Befehl. Wird durch diesen eine Schleifenende u.ä. übersprungen, so werden die Speicherbereiche für die nur dort verwendeten Variable nicht freigegeben.
* Wenn Sie aus verschachtelten Schleifen zurückkehren wollen, sollten Sie break und ein Flag nutzen.
++++Beispiel für Schleifen 1 - main()|
|**SCHLECHT**|
void main()
{
initAll;
while(1){ // es wäre auch for(;;){} möglich
Eingabe();
Verarbeitung();
if (CancelButton==1) main();
Ausgabe();
}
}
|
|**GUT**|
void main()
{
initOneTimeFunctions();
while(1){ // äußere Endlos-Schleife
initOtherFunctions();
CancelButton = 0;
while(!CancelButton){ // innere Schleife mit Abbruchbedingung
Eingabe();
Verarbeitung();
if (!CancelButton) Ausgabe();
};
}
}
|
++++++++Beispiel für Schleifen 2 - Abbrechen von verschachtelten Schleifen|
|**SCHLECHT**|
for(uint8_t xpos=0;xpos<10;xpos++){
initYPos();
for(int ypos=0;ypos<20;ypos++){
Eingabe();
Verarbeitung();
if (CancelButton) goto Abbruch;
};
}
Abbruch:
...
|
|**GUT**|
uint8_t xposMax=10, yposMax=20;
for(uint8_t xpos=0 ; xpos **Beachten Sie, dass in diesem Fall CancelButton eine Variable sein muss und sich zwischen den beiden if-Bedingungen nicht ändern darf (z.B. durch Interrupts).** |
++++
* _delay_ms() und _delay_us() sind zu 99% nicht notwendig. Verwenden Sie stattdessen Interrupts, bzw. Timer. \\ Es sollten durch Interrupts Takte angelegt werden, z.B. takt10ms, takt100ms, takt1s welche nur im ''main()'' abgefragt werden.
* Häufig bietet es sich an, in den Takten dann auch Verzweigungen in einer Zustandsmaschine aufzubauen (z.B. mit Zustandsvariablen wie ''outputState'': ''switch(outputState) {case initOutput: outputState++; ... break; case startOutput: outputState++; ... break; }'').
* Wenn Sie Zahlen in Variablen speichern und diese auch mathematisch weiterverwenden, so wandeln Sie diese Variable erst bei der Ausgabe in das ASCII-Format um.
++++Beispiel für Variablen mit Ausgabe|
|**SCHLECHT**|
...
Zahlenwert = (ADC_Wert/10)%10 + 0x30;
Zahlenwerte[i] = Zahlenwert;
Flaeche = (Zahlenwert - 0x30 ) * Breite;
LCD_putc(Zahlenwerte[i]);
...
|
|**GUT**|
#define ASCII_ZERO 0x30
#define MOD_TEN 10
...
Laenge = (ADC_Wert/MOD_TEN)%MOD_TEN;
Laengen[i] = Laenge;
Flaeche = Laenge * Breite;
LCD_putc(Laengen[i] + ASCII_ZERO);
...
|
++++
====== Bewertung ======
Zur Bewertung lege ich {{microcontrollertechnik:bewertung_ss24_prj99.xlsx|diese Checkliste (xls-File)}} als Maßstab an.