Stellen Sie sich vor, dass Sie in der Firma „HHN Mechatronics & Robotics“ arbeiten, welche ein günstiges mobiles EKG – also ein Messgerät für das Elektrokardiogramm, bzw. die Herzspannungskurve – für Sportler und Bedürftige aufbauen möchte. Das Messsignal hat dabei nur wenige Millivolt und Mikroampere. Um das Signal auf dem Weg von der aufgeklebten Elektrode zur Auswerteelektronik vor elektromagnetischer Einstrahlung zu schützen, ist eine Abschirmung um die Leitung gelegt (siehe Abb. 1). Da dadurch aber ein parasitärer Kondensator aufgebaut wird, hat Ihnen ein Kollege eine aktive Schirmung vorgeschlagen. Dabei wird die Abschirmung über einen Spannungsfolger immer auf der Messspannung gehalten, welche an der Leitung anliegt (siehe Abb. 2). Der parasitäre Kondensator wird durch diesen Aufbau nie geladen, da auf seinen beiden Seiten die gleiche Spannung herrscht - es entsteht keine Verfälschung des Signals. Wichtig ist für die Anwendung, dass der Spannungsfolger schnell reagiert.
Sie sind mit der Auslegung dieses Spannungsfolgers betreut und sollen die verfügbaren Operationsverstärker $LM318$, $uA741$ und $uA776$ in der Spannungsfolger-Schaltung (vgl. Skript Seite) analysieren.
Es ist ein kurzer Bericht (Problembeschreibung, Schaltung aus Tina, Ergebnisse, Diskussion) zu erstellen; als Analysewerkzeug ist Tina TI zu verwenden.
Vertiefende Informationen (nicht relevant für Hausarbeit):
1. Nachbildung der Schaltung
2. Zeitverlauf und Anstiegszeit
Anstiegszeit
3. Beschreibung des Zeitverlaufs und Unterschiede
4. Geeigneter OPV
Unter der Vorgabe, dass der schnellste Spannungsfolger mit der kürzesten Anstiegszeit gesucht wird, ist der $LM318$ der beste OPV.
Leiten Sie für den invertierenden Verstärker die Spannungsverstärkung her. Nutzen Sie dabei das Vorgehen, welches für den nicht-invertierenden Verstärker verwendet wurde.
Berücksichtigen Sie, dass für die Differenzverstärkung $A_D$ des idealen OPV gilt: $A_D \rightarrow \infty$.
Damit ist gilt auch: $1/A_D \rightarrow 0$ , aber es gilt nicht immer ${{C}\over{U_x \cdot A_D}} \rightarrow 0$, für eine unbekannte Kontante $C$ und eine Spannung $U_x$!
1. Was ist gesucht?
$A_V = \frac{U_A}{U_E}$
2. Anzahl der Variablen?
3. Anzahl der notwendigen Gleichungen?
4. Aufstellen der bekannten Gleichungen
5. Herleitung der Spannungsverstärkung
\begin{align*} A_V &= \frac{U_A}{U_E} \quad | \quad mit (5) und (6) \\ A_V &= \frac{- U_D - U_2}{U_1 - U_D} \quad | \quad mit (8) und (9) \\ A_V &= \frac{- U_D - R_2 \cdot I_2}{R_1 \cdot I_1 - U_D} \quad | mit (1) \\ A_V &= \frac{- R_2 \cdot I_2}{R_1 \cdot I_1} \quad | mit (7) \\ A_V &= -\frac{R_2 }{R_1 } \end{align*}
6. Welcher der Verstärker (invertierender oder nicht invertierender) hat einen geringeren Eingangswiderstand? Warum?
Der Eingangswiderstand vom invertierenden Verstärker ist $R_1$.
Der vom nicht-invertienden ber größer als der Eingangswiderstand des OPV.
Damit hat der invertierenden Verstärker den geringeren Eingangswiderstand.
Auf den folgenden Seiten finden Sie Schaltungen mit einem idealen Operationsverstärker, welche dem nicht-invertierenden Verstärker ähneln und deren Spannungsverstärkung $A_V$ zu ermitteln ist.
Annahmen
Aufgaben
Um sich den Problemen zu nähern, sollten Sie versuchen die Kenntnisse aus dem invertierenden Verstärker nutzen. Es kann sich anbieten die Schaltungen über Falstad-Circuit oder Tina TI zu simulieren. Als Unterstützung sind in den ersten beiden Schaltungen Tipps unter der Abbildung zu sehen.
Wichtig: Wie immer im Studium sollten Sie versuchen die Kenntnisse aus der Aufgabe zu verallgemeinern.
Tipps
Abb. 1
Abb. 2
Abb. 3
Abb. 4
Abb. 5
Abb. 6
Abb. 7
Abb. 8
Abb. 9
Zu 1. Alle Lösungen:
Aufg. 1 | Aufg. 2 | Aufg. 3 | Aufg. 4 | Aufg. 5 | Aufg. 6 | Aufg. 7 | Aufg. 8 | Aufg. 9 |
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$A_V = 1,5$ | $A_V = 2,5$ | $A_V = 0,75$ | $A_V = 1,5$ | $A_V = 2,5$ | $A_V \rightarrow \infty$ | $A_V = 4$ | $A_V = 0$ | $A_V = 1,5$ |
Zu 2.
Zu 3.
Zu 4.
Unbelastete Spannungsteiler von $R_3$ und $R_4$ sind in folgenden Schaltungen vorhanden: 3, 7, 8, ggf. auch 1 und 9.