Inhaltsverzeichnis

4 Entwickeln des Platinenlayouts

Prozess 4: Entwickeln des Platinenlayouts

Input ProductsWorkOutput Products
IP1. Schaltplan der PlatinenW1. Durchsicht der benötigten Datenblätter
W2. Erstellen der Schaltung (*.sch) in eagle (Ändern eines vorandenen Boards)
W3. Regelmäßige Durchsprache mit dem Betreuer
W4. Ablegen der genutzten Datenblätter
W5. Informieren des Betreuers
OP1. Schematic-files
OP2: Datenblätter
Input ConditionOutput Condition
IC1. Schaltplan vom Betreuer abgenommenOC1. Files abgelegt
checkliste_fuer_das_layout

Generelles

101 - Layout zeichnen

Boardgröße und -typ

Beachten Sie, dass durch das Mexlesystem die Größe des Boards in verschiedenen Stufen vorgegeben ist (siehe Abbildung 1). Eine Übersicht zum Mexle-Format ist unter der Beschreibung des MEXLE-Systems zu finden. Im Folgenden sind die verschiedenen MEXLE-Board-Größen und -Typen beschrieben:

Abb. 1: Boardgrößen elektronik_labor:boardgroessenmexle.png

Funktion Zweck Einzoll-Board / Standard-Board Viertelzoll-Board Mehrzoll-Board Hookup-Board
Anwendung kleine Sensor/Aktor- oder Microcontroller-Boards Diskrete Elemente, die auf die Eckjumper zurückgreifen. größere Sensor/Aktor- oder Microcontroller-Boards Sensor/Aktor-Boards
Abmaße
/ Form
- Quadratischer Form mit abgerundeten Ecken (Radius $R=100 ~\rm mil$)
- $1000 ~\rm mil \cdot 1000 ~\rm mil$.
- Da zwischen zwei Standardboards auf dem Modulträger $100 ~\rm mil$ liegen, sind ausnahmsweise auch Maße zu $1100 ~\rm mil$ zulässig.
- Rechteckige Form ohne abgerundeten Ecken (geritzte Platine).
- $1000 ~\rm mil \cdot 250 ~\rm mil$
- Rechteckige Form mit abgerundeten Ecken (Radius $R=100 ~\rm mil$).
- $1100 ~\rm mil \cdot (n-1) + 1000 ~\rm mil$ mit $n=\{1 ... 3 \}$
- $n$ ist dabei die Anzahl der Module, welche überdeckt werden.
- Ein Mehrzoll-Board überstreckt sich über mehrere Module des Modulträgers.
- Rechteckige Form mit abgerundeten Ecken (Radius $R=100 ~\rm mil$).
- $1000 ~\rm mil \cdot 1000 ~\rm mil$.
- Da zwischen zwei Standardboards auf dem Modulträger $100 ~\rm mil$ liegen, sind ausnahmsweise auch Maße zu $1100 ~\rm mil$ zulässig.
Eckjumper
$\rm SPx$
- Verbindet das Board mechanisch mit dem Modulträger.
- Eckjumper sind mit den Eckjumpern der benachbarten Boards elektrisch verbunden
Jumper ($\rm SP1... SP4$). Im Notfall sind die oberen beiden und der Jumper $\rm JP1$ zur mechanischen Fixierung ausreichend. Jumper ($\rm SP1$ und $\rm SP2$). Von den Eckjumpern sind nicht alle notwendig. Es wird empfohlen nur die äußersten vier Eckjumper zu nutzen. Nicht notwendig, da für ein Hookupboard i.d.R. keine Notwendigkeit für ein aufstecken auf das Basisboard besteht.
Modul-
versorgung
$\rm JP1$
- Der zweireihige Jumper $\rm JP1$ dient zur Stromversorgung und Datenkommunikation mit dem Modulträger.
- Er ist optional.
- Eine Datenkommunikation über I2C sowie die Stromversorgung sollten aber aus Kompatibilitätsgründen darüber geleitet werden.
- Ist nur eine Stromversorgung notwendig, so kann ein einreihiger Jumper genutzt werden.
Der Jumper $\rm JP1$ sollte wie auf der mmc_1x1_328pb-Platine zu sehen positioniert werden Der Jumper $\rm JP1$ liegt (wie die beiden Eckjumper) auf der Symmetrieachse Auch hier sind wieder mehrere Positionen für $\rm JP1$ möglich. Es kann eine der möglichen (auf dem Raster des Modulträgers liegende) Positionen genutzt werden Nicht notwendig, da für ein Hookupboard i.d.R. keine Notwendigkeit für ein aufstecken auf das Basisboard besteht.
Buchsen $\rm K1$
und $\rm K2$
- Die Buchsen $\rm K1$ und $\rm K2$ dienen des Anschlusses von Hookup-Boards.
- Er ist optional.
- Falls Hookups ermöglicht werden sollten, so sind für die mechanische Stabilität beide Buchsen vorzusehen.
- Ggf. kann die Buchse durch eine SMD-Buchse ersetzt werden
Sollen bei Mehrzoll-Boards eine Hookup-Möglichkeit zur Verfügung gestellt werden, so sind für die mechanische Stabilität zwei Buchsen ($\rm K1$ und $\rm K2$) vorzusehen, die $800 ~\rm mil$ auseinander liegen. Eine Position wie beim Standardboard wird empfohlen.
Pin-Belegung Details zur Belegung von $\rm K1$, $\rm K2$, und $\rm JP1$ sind unter mmc_1x1_328pb beschrieben. Die dortige Belegung sollte aus Kompatibilitätsgründen eingehalten werden.
eagle-Vorlage Siehe 3. Entwickeln des Schaltplans

Bauteilpositionierung

schlechteanordnungseitlichertaster.jpgAbb. 2: Beispiel für schlechte Anordnung für ein seitlich-bedienbare Taster schlechtesairwiring.jpgAbb. 3: Beispiel für schlechtes Airwiring

gutesairwiring.jpgAbb. 4: Beispiel für besseres Airwiring

quarzbaugruppe.jpgAbb. 5: Beispiel für Bauteilgruppe Quarz

Routing

gnd-schlechteverbindung.jpggnd-schlechteverbindungratsnest.jpgAbb. 6: Beispiel: schlecht verlegte Masseleitung (starke Wärmeableitung über blau markierte Verbindung) gnd-guteverbindung.jpggnd-guteverbindungratsnest.jpgAbb. 7: gut verlegte Masseleitung

weitere Routing Iteration

Es bietet sich - wie bei der Software-Entwicklung - an nach der ersten „fertigen Version“ nochmals die Entwicklung zu betrachten und Korrekturen vorzunehmen.
Dies betrifft bei der Platine insbesondere die folgenden Punkte.

unnötig lange Leitungen

Vermeiden Sie lange Leitungen, insbesondere wenn diese eine große Fläche umschließen. Damit entstehen unter Umständen Empfänger für eine induktive Kopplung.
Häufig hilft auch bei langen Leitungen zu überlegen, ob ein Verschieben und Drehen von Komponenten die Wege verkürzt.

unnoetigelangeleitungen1.jpgunnoetigelangeleitungen2.jpgAbb. 8: Beispiel: unnötig lange Verbindungen (rechts: Verbesserung) unnoetigelangeleitungen3.jpgunnoetigelangeleitungen4.jpgAbb. 9: Beispiel: unnötig lange Verbindungen (rechts: Verbesserung)

unnötige Vias

Bei Vias sollte geprüft werden, ob diese tatsächlich notwendig ist. Auch bei der Anwendung von Manhattan-Routing hilft eine abschließender Check ob der Layer-Wechsel notwendig ist.

unnoetigevias3.jpgunnoetigevias4.jpgAbb. 10: zwei unnötige Vias: THD-Komponenten können von beiden Seiten angeschlossen werden. (rechts: Verbesserung) unnoetigevias1.jpgunnoetigevias2.jpgAbb. 11: zwei unnötige Vias (rechts: Verbesserung)

leichte Bestückung

Um die Bestückung zu vereinfachen, sollten die passiven Komponenten gleichartig angeordnet werden. Insbesondere gilbt das für Dioden - hier sollten immer die parallele Anordnung der antiparallelen bevorzugt werden.

unsortiertepassivekomponenten1.jpgunsortiertepassivekomponenten2.jpgAbb. 12: Beispiel: unsortierte Passivkomponenten (rechts: Verbesserung)

Via in Pads

Vias in Pads sollten vermieden werden. Hierdurch wird das Lötzinn auf die andere Seite gezogen. Damit kann die Verbindung zum Pad schlechter werden.

viainpad1.jpgviainpad2.jpgAbb. 13: Beispiel: unsortierte Passivkomponenten (rechts: Verbesserung)

Bauteil-Erstellung

Weitergabe der Platine zur Fertigung / Durchsicht